Dieses Forschungsprojekt setzt sich mit der Frage auseinander, ob sich die Durchschnittspräferenz in Fragen der Ästhetik von Gegenständen aller Art im Laufe der letzten Generationen von komplexeren Mustern hin zu simpleren Gestaltungsformen verschoben hat.
Zu diesem Zweck hat das Forschungsteam eine quantitative Umfrage durchgeführt,
an der sich 87 ProbandInnen aller Altersgruppen beteiligten. Im
Fragebogen wurden je ein komplex ausgestaltetes und ein minimalistisch anmutendes
Modell ein und desselben Produkts gegenüber- und zur Abstimmung gestellt. Zusätzlich
wurden Fragen zur Person und Fragen zur Persönlichkeit gestellt, um in weiterer Folge
potenzielle Zusammenhänge zwischen Lebensumständen und der Ausformung des persönlichen Geschmacks zu untersuchen.
Die aufgestellte Hypothese kann von den Forschungsergebnissen nicht gestützt werden. Zwar haben Menschen, die 30 Jahre und älter sind, 7% häufiger die komplexe Option gewählt als Menschen, die jünger als 30
Jahre sind, jedoch liegt dieser Wert innerhalb der Schwankungsbreite. Auch zwischen den
Geschlechtern lag der Wert der Unterscheidung innerhalb der Schwankungsbreite, nämlich in Form einer 4,5% stärkeren Tendenz von Frauen zu den komplexen Optionen. Die
Ergebnisse legen also nahe, dass weder Alter noch biologisches Geschlecht nennenswerte
universelle Auswirkungen auf den persönlichen Geschmack haben.